Schopftintling (Coprinus comatus) Zunächst einmal ist dieser sehr leicht zu züchtende Pilz ein ausgezeichnet schmeckender und kaum verwechselbarer Speisepilz mit einem sehr feinen, arttypischen Aroma. Er wächst überall dort, wo Böden überdüngt sind, also auch mitten in Ortschaften, nicht selten auf alten Schuttplätzen. Bei der Ernte hat sich bewährt, die Stiele aus dem Hut herauszudrehen, damit der Reifungsprozeß dieses kurzlebigen Pilzes verlangsamt wird.
Der Schopftintling hat eine blutzuckersenkende Wirkung, reguliert den Blutzuckerspiegel und wirkt entzündungshemmend.
Glänzender Lackporling (Ganoderma lucidum) Egal ob er im asiatischen Raum als “Ling Zhi” wie in China oder als “Reishi” in Japan bezeichnet wird, bei uns kommt er schlicht als “Glänzender Lackporling” vom Hochsommer bis zum Herbst als Holzzersetzer an verschiedenen Baumstubben vor. Während bei uns das Wissen um die Heilwirkung verschiedener Pilze ganz verloren gegangen ist, steht dieser Pilz bespielsweise in der japanischen Volksmedizin seit mehreren tausend Jahren hoch im Kurs.
Besonders reich ist er an Vitaminen und Mineralstoffe. Seine antithrombotische, blutdrucksenkende und cholesterinsenkende Wirkung wurde inzwischen auch durch westliche Forschungen bestätigt. Neben begleitender Krebstherapie (Magen, Leber, Lunge, Haut, Gehirn, Niere und Bauchspeicheldrüse) wurden auch bei Schlaflosigkeit und Nervosität beste Ergebnisse erzielt.
Eichhase (Dendropolyporus umbellatus) Es gibt kaum einen Pilz in Deutschland, der geschmacklich so hervorragend ist, wie dieser bei uns nur im Hochsommer wachsende und schwer zu entdeckende Leckerschmecker. Allein das lohnt schon, sich mit diesem wenig bekannten Pilz anzufreunden. Da er zu Zeiten wächst wo kaum ein Pilzsammler in Deutschland unterwegs ist, gilt er als selten. - Der Pilz ist ebenfalls züchtbar.
Er wirkt stark Harn treibend, verbessert die Struktur der Haut, lockert Muskelgewebe, unterstützt bei der Krebstherapie (Leber, Leukämie, Lunge, Prostata), stärkt das Herz, wirkt blutdrucksenkend und regulierend, wird auch bei Übergewicht und Hämorrhoiden empfohlen.
Igel-Stachelbart (Hericium erinaceus) Als “Affenkopfpilz” wird er wegen seines Aussehens in Fernost bezeichnet. Relativ selten und dann eigentlich nur im Spätherbst findet man diesen schmackhaften, an Holz wachsenden Speisepilz auch bei unsin freier Natur. Viel häufiger dagegen sind der Ästige (Bild links von J. Dreyer) und der Dornige Stachelbart, die ebenfalls gern an Rotbuchen vorkommen. Wer darauf achtet nur ganz junge Fruchtkörper zu verzehren, wird über den ausgezeichneten Geschmack dieser unverwechselbareb Pilzeü berrascht sein.
Nach der traditionellen chinesischen Medizin ist er gut für die Organe Herz, Leber, Magen, Milz und Niere. So soll er die Verdauung unterstützen, allgemein stärken, Lebenskraft geben und sogar Krebs unterdrücken. Er wurde erfolgreich u.a. bei Magenkrebs, Magengeschwüren und Speiseröhrenkrebs eingesetzt.
Klapperschwamm (Grifola frondosa) Viel häufiger findet man in unseren Wäldern den makroskoisch sehr ähnlichen, aber viel größeren Riesenporling. - Der jung essbare Klapperschwamm wächst vor allem als Wurzelparasit alter Eichen, vermutlich aber auch an anderen Wirten.
Als “Maitake” genießt er im asiatischen Raum wegen seines großen Gesundheitswertes hohes Ansehen und wurde im Altertum sogar mit Gold aufgewogen. Blutdruck und Cholesterin senkend, sowie das Immunsystem stärkend, das allein sind schon Eigenschaften um sich mit diesem Heilpilz näher zu befassen. Nicht selten wird er inzwischen als Ergänzung zu einer Chemotherapie eingesetzt.
Schmetterlingstramete (Coriolus versicolor) Dieser gehört zu unseren häufigsten Pilzen an Totholz überhaupt. Allerdings gilt er wegen seiner sehr festen, holzartigen Festigkeit in der gewöhnlichen Literatur als ungenießbar. - Von Eingeweihten wird er gern als Tee zubereitet.
Von Immunsystem stimulierend bis Tumor hemmend, diesem Vitalpilz werden gleich eine Fülle von Wirkungen zugeschrieben. So wird er als Milz und Leber stärkend, Hitze und Giftstoffe ausleitend, Schleim reduzierend, bei Krebs, chronischer Hepatitis, bei Müdigkeit sowie bei Infektionen der oberen Atemwege empfohlen. - Getrocknet, pulverisiert und zu Pillen gepreßt ist er dabei den Markt als Heilpilz zu erobern.
Birkenporling (Piptoporus betulinus) Längst verloren gegangenes Wissen um die Heilkraft der Pilze: Der Birkenporling gehörte zur “Reiseapotheke” von Ötzi. Als Schwächeparasit allein der Birke ist dieser Pilz gut auffindbar und leicht kenntlich.
Von frischen Pilzen ein (bitterlicher) Sud bereitet, soll gegen allerlei Magen- und Darmprobleme helfen. Kursteilnehmer berichteten mir wiederrholt davon, junge Pilze in Scheiben geschnitten getrocknet zu haben, um auf diesen dann bei auftretenden Problemen herumzukauen.
Judasohr (Auricularia auricula-judae) Bekannter ist dieser bei uns in freier Natur vor allem in den Wintermonaten an Holunder vorkommende Pilz unter der Handelsbezeichnung “Mu-Err-Pilz”, “Black Fungi” oder eben in der Gastronomie als “Chinesische Morchel”. Wenngleich er keinen Eigengeschmack hat, ist er doch wegen seiner knackigen Konsistenz in chinesischen Gerichten beliebt. Neben Vitaminen enthält der Pilz wichtige Mineralstoffe wie Kalium, Kalzium, Magnesium und Phosphor. Das Judasohr kann u.a. Entzündungen und die Blutgerinnung hemmen, reguliert den Blutfettspiegel und stimuliert das Immunsystem. - Viele Gründe jetzt diesen Pilz kennen zu lernen.
Winterpilz (Flammulina velutipes) Die meisten Pilzsammler (mehr als 99 %) haben diesen bei uns nur mitten im Winter an totem und lebenden Holz büschelig wachsenden Pilz noch nie in ihrem Leben gesehen. Wie auch, in dieser Jahreszeit ahnt ja kaum jemand, dass man sich zu Weihnachten oder Neujahr mit selbst gesammelten Frischpilzen aus der Natur versorgen kann. Die Vorfreude auf eine leckere Pilzmahlzeit beginnt daher mit einem winterlichen Waldspaziergang. - Schon das ist gesundheitsfördernd!
Allgemein das Immunsystem stärkend, viele Vitamine, blutzucker- und cholesterinsenkend sowie krebshemmend, das sind die wichtigsten Eigenschaften dieses Vitalpilzes.
Winter-Austernseitling (Pleurotus ostreatus) Konsistenz und Aroma dieser schmackhaften Pilzart ist nicht zu vergleichen, mit dem gezüchteten Sommer-Austernseitling. Wie der Name schon andeutet, kommt der Winter-Austernseitling bei uns wild wachsend nur von Oktober bis März vor.
Wie für den Winterpilz bereits erwähnt gilt auch hier: Allgemein das Immunsystem stärkend, viele Vitamine, blutzucker- und cholesterinsenkend sowie krebshemmend, das sind die wichtigsten Eigenschaften dieses außergewöhnlichen Pilzes.
Shiitake (Lentinus edodes) Verwandschaftlich gesehen gehört dieser feste, vorzüglich schmeckende Pilz zu den Sägeblättlingen, das sind heimische Pilze mit einer gesägten Lamellenschneide. Diese Art allerdings kommt bei uns in freier Natur nicht vor. Gleichwohl läßt er sich sehr leicht auf verschiedenen Laubholzarten - oder wie hier für die Wohnung als “Fertigkultur” - anbauen. Der Pilz ist frisch und getrocknet überall bei uns im Handel erhältlich. Reich an Mineralstoffen und Vitaminen, dazu tumorhemmende Substanzen sowie Proteine, die zur Cholesterinsenkung führen, das sind neben dem Geschmack nur einige Gründe sich mit diesem Pilz näher zu befassen.
Raupenpilz (Cordyceps sinensis) Auch bei uns wachsen einige Arten aus der Gattung der Puppen-Kernkeulen wie etwa Cordyceps militaris oder Cordyceps gracilis (Bild). Das sind Pilze, die sich als Schmarotzer darauf spezialisert haben verschiedene Insekten, z.B. Raupen von Schmetterlinge und/oder deren verpuppte Maden zu verzehren.
Nachgesagt wird diesem Pilz vor allem die Beseitigung von sexuellen Funktionsstörungen, sowie die Förderung der Sexualität (Aphrodisiakum - auch für Frauen). Den verschiedenen Inhaltsstoffen werden zudem das Immunsystem stimulierende, antibakterielle und antitumorale Eigenschaften zugeschrieben.
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