Pilze bestimmen: Maipilz und Ziegelroter Rißpilz

Wie unterscheide ich die Pilze? Maipilz und Mairißpilz?
Häufige Anfragen im Rahmen der öffentlichen Pilzberatung durch die Pilzschule beziehen sich im Frühjahr auf den Mai-Ritterling, auch Georgsritterling oder eben Maipilz genannt. Dass diese Speisepilz gleich zwei gefährliche Giftpilze als Doppelgänger hat, darauf wird in den meisten Pilzbüchern nicht verwiesen. Der Hinweis, dass der Maipilz nach Mehl riecht, wird dem Finder des Riesenrötlings auch nicht weiterhelfen, denn der riecht eben wie ein Maipilz. Fatal zudem ist, dass Pilzbücher durchweg suggerieren, man könnte anhand von Bildern die Pilze unterscheiden. Das gelingt zwar ausgebildeten Pilzkundlern, nicht aber den Laien. Richtig ist, sich alle drei Arten in der Praxis oder mittels Pilzlehrfilm zeigen und erklären zu lassen. Alle drei wachsen auch noch an ähnlichen Stellen, so dass allein von der Ökologie her eine Unterscheidung nicht möglich ist.

Deswegen: Pilzlehrfilm statt Pilzbuch
Neben 100 Pilze im Frühjahr und Sommer sind inzwischen mit dem Titel Speisepilze und ihre Doppelgänger sowie “Grundkurs Pilzbestimmung - Einführung in die Pilzkunde”  zwei weitere  Lehrfilme (gleich mit Begleitheft) der Pilzschule erschienen, die Antworten auf genau diese und unzählige zusätzliche Fragen eines ganzen Pilzjahres, oder eben im Jahreszeitenrhythmus, geben. Ein Pilzbuch, das ist wie ein Lehrbuch in der Schule - aber eben ohne Lehrer. Rumblättern und Bilder ansehen, darauf beschränkt sich die Arbeit mit einem Pilzbuch. Die nachfolgenden Ausführungen ersetzen also ebenso wenig die so wichtigen Lehrfilme.

Mairißpilz-Gruppe sehr nah_1

Der Mai-Rißpilz hat braunes Sporenpulver, zunächst obstartigen, später dann einen unangenehmen Geruch, er rötet nach längerer Zeit an Bruch- und Berührungsstellen, die Lamellen sind am Stiel breit angewachsen bis angeheftet. Der Pilz ist tödlich giftig.

Maipilz Calocybe gambosa_1

Der Maipilz dagegen hat weißes Sporenpulver, einen mehlähnlichen Geruch und rötet an verletzen Stellen nicht. Die Lamellen sind kurz vor dem Stiel deutlich ausgebuchtet, so dass der Eindruck einer umlaufenden Rille, dem Burggraben der Ritterlinge, entsteht. Der Pilz ist essbar. 

Pilzstellen mit der TOP50 von Rheinland-Pfalz/Saarland finden
Die passenden Seminare (Morchelkurse) zu diesem Thema, finden in verschiedenen Teilen der Bundesrepublik stets zur Frühjahrsaison von April bis Mitte Mai statt. Da wird auch erklärt, genau vorgemacht und dann in der Praxis geübt, wie Sie mit der Top50 (Topografische Karte Ihrer Region mit dem Maßstab 1:50000) neue Pilzstellen, z.B. Morchelstellen finden können. Erläutert wird das auch im Lehrfilm der Pilzschule: “So findet man Pilze...” Die CD ist nicht im Handel, sondern nur hier erhältlich.